American Koffee-Klatsch im Vintage Style

 

 

„Jaaa…, kommt alles aus Amerika!“

 

 

 

 

Unzählige Male habe ich diesen Ausruf von Kindesbeinen an gehört. Wenn irgendetwas nicht in die piefige, beigefarbene Wohnzimmeratmosphäre der Nachkriegsjahre passte oder den Moralvorstellungen der Eltern  entsprach – es kam aus Amerika! Zu laut, zu bunt, zu grell – und auf dem Gipfel kompletter Verklemmtheit – alles zu sexy!

 

 

Mir fiel das Gegrummel im Hintergrund allerdings kaum auf. Wie auch? Ich trug Jeans, süffelte Cola*, bettelte um jeden Discobesuch und hörte wie die meisten „Teenager“ meiner Generation amerikanische Songs rauf und runter. Elvis, Bob Dylan, Janis Joplin und meinen damaligen Lieblingssong „Bye, bye Miss American Pie“ von Don McLean. Mit diesen Songs wehte der amerikanische Traum, dieser ultimativ moderne, wahnsinnig begehrte „way of life“ durch meine Teenagerjahre. Sollten die „Alten“ doch in ihrem trüben Kaffeesatz rühren!

 

 

 

 

 „A long long time ago

  I can still remember how

    That music used to make me smile“

       (die ersten Zeilen des Songtextes „Bye, bye Miss American pie)

 

 

 

 

Ja, es ist wirklich lang, lang her! Dass vor gut 20 Jahren „Madonna“,  die große Popikone und erfolgreichste Sängerin der Welt diesem Song noch mal neues Leben eingehaucht hat und eine Jugendfilmserie unter diesem Namen für Furore sorgte, ist in meinem erwachsenen Wohnzimmer irgendwie nicht angekommen.

 

 

 

 

Wie auch? Abgelenkt durch prall gefüllte Familien-Lebensjahre, große, kleine und riesige Projekte, Feste und Gäste –  uuuuuuunnnnnd wunderbarer Weise oft, oft, oft durch einen herrlich gemütlichen Kaffeeklatsch!

 

 

 

 

Smile! Und dafür ist jetzt mal wieder genau die richtige Zeit! Draußen mault ein schlecht gelaunter Herbst mit Sturm, Regen, Nebel…  drinnen strahlt ein neues, olivgrünes Sofa im Vintage Style, dass mit einem breiten Lächeln um Einweihung bittet! Und womit? Natürlich mit einem großartigen

 

 

 

 

 

 

 

Wie? Schon wieder alles aus Amerika? Na klar! Da ist es ja wieder, dieses leichte, sorglose Lebensgefühl des American Dream von einst! Also – die alten Platten rauskramen, ziemlich laut aufdrehen (keiner meckert…) und loslegen!

 

„Bye, bye Miss American Pie… music used to make me smile!“

 

 

 

 

American Dream No. 1

Apple Pie mit Vanillesauce

 

 

 

Zutaten für den Teig:

350 g Mehl, 1 El Zucker, 1 Prise Salz, 150 g kalte Butter,

5 El sehr kaltes Wasser, 1 Eigelb, 2 El Milch

 

Zutaten für die Füllung

1 kg säuerliche Äpfel (gerne Boskop o.ä.), 2 El Zitronensaft

150 g brauner Zucker, 2 El Mehl, 1 Tl Zimt, 1 Prise Muskat, 1 El Butter

 

Zutaten für die Vanillesauce

1/2 halbe Vanilleschote, 125 ml Milch

125 g Schlagsahne, 25 g Zucker, 1 Ei, 1 Eigelb

 

Teigzubereitung: Mehl, Zucker und Salz in einer Schüssel mischen. Butter in kleinen Stücken dazugeben und alles gut miteinander verkneten. Nach und nach das kalte Wasser zufügen und zu einem noch bröseligen Teig, der nicht zu feucht sein sollte, fertig kneten. Teig zu einer Kugel rollen, in Frischhaltefolie ca. 1 Stunde im Kühlschrank lassen.

Anschließend den Teig in zwei Portionen teilen. Die erste Portion auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Einen ca. 30 cm großen Kreis ausschneiden und eine gefettete Springform von 28 cm Durchmesser damit auskleiden, Rand leicht an die Form andrücken

Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Teigfüllung:  Die inzwischen geschälten und in dünne Scheiben geschnittenen Äpfel mit Zitronensaft beträufeln. Zucker, Mehl, Zimt und Muskat mischen und unter die Apfelscheibchen rühren.

Die Apfelmasse auf den Teigboden in der Form füllen, Butterflöckchen darauf verteilen.

Die zweite Teigportion ebenfalls in der entsprechenden Größe ausrollen und auf die Apfelmasse legen. Teig am Rand gut andrücken.

Eigelb mit Milch verquirlen, die obere Teigplatte damit bestreichen und mit einer Gabel einige Löcher in den Teig stechen.

Kuchen auf der mittleren Schiene ca. 10 Min. bei 200 Grad backen, dann Temperatur auf 180 Grad regulieren und in ca. 40-45 Min. fertig backen.

Der Apple Pie sollte schön goldbraun sein, aber nicht zu dunkel. Evtl. rechtzeitig mit Backpapier oder Alufolie abdecken!!

 

Zubereitung Vanillesauce:  Vanilleschote längs aufschneiden, Mark herausschaben. Milch, Sahne, Zucker, Vanilleschote und -mark unter Rühren in einem Topf aufkochen, dann Vanilleschote entfernen.

Das Ei und Eigelb in einer Metallschüssel mit dem Schneebesen verrühren, Vanille-Sahnegemisch zugießen. Im heißen Wasserbad solange rühren, bis die Sauce bindet. Durch ein Sieb passieren und leicht abkühlen lassen.

 

 

 

Mit der noch leicht warmen Vanillesauce ist dieser Pie Inbegriff amerikanischer Kuchentradition und punktet warm und verführerisch mit seinen inneren Werten!

 

 

 

 

 American Dream No. 2 

Mississippi Mud Pie

 

 

 

Zutaten für den Teigboden

225 g Mehl, 2 EL Kakaopulver, 150 g weiche Butter

2 El feiner Zucker, ca. 2 El kaltes Wasser

 

Für die Füllung:

175 g Butter, 350 g brauner Zucker, 4 Eier, 4 El Kakaopulver

150 g Zartbitterschokolade, 300 g Schlagsahne, 1 Tl Schokoladensirup

 

Für die Dekoration

400 g Schlagsahne

Schokoladenraspel oder Schokoladenblätter zur Verzierung

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Teigzubereitung:

Mehl und Kakao in eine Schüssel sieben, die weiche Butter zufügen, so dass ein geschmeidiger Teig ensteht. Teig zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie für ca. 1 Stunde im Kühlschrank kalt stellen.

Backofen auf 190 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und in eine eingefettete Springform (24 cm Durchmesser) ca. 1 cm hoch glatt füllen. Teigboden mit Backpapier abdecken, mit Backbohnen beschweren und 15 Min. blindbacken. Backpapier und Bohnen entfernen, weiter 10 Minuten backen.

Für die Füllung Butter und Zucker verrühren, nach und nach Eier und Kakao einarbeiten. Die Schokolade im Wasserbad schmelzen und mit der Sahne und dem Schokoladensirup unter die Eimasse mischen.

Die Backofenhitze auf 160 Grad reduzieren und die Füllung auf den gebackenen Teigboden gießen. Ca. 40 – 45 Min. backen, bis sie fast fest ist. (Im Inneren darf die Füllung noch etwas weich sein, da sie nach Abkühlen des Kuchens noch nachhärtet. Die Füllung sollte beim fertigen Kuchen zartschmelzend sein! – „Mississippi Mud“ – eben ein bißchen „matschig“ noch – wie uns der Titel schon verrät!!!)

 

 

 

Wenn der Kuchen ausgekühlt ist, mit der geschlagenen Sahne bestreichen und mit der gewählten Schokodekoration servieren! It’s a dream!

 

 

 

 

 American Dream No. 3  

Californian Cheesecake

 

 

 

Zutaten für den Teigboden

100 g Butter, 200 g Vollkornkekse (in der Adventszeit auch gerne Spekulatius)

1 Prise Zimt, 1 Päckchen Vanillezucker

 

Für den Belag

4 Eier, 200 g Zucker, 800 g Doppelrahmfrischkäse

2 El Zitronensaft, 200 g Crème fraiche, 1 Päckchen Vanillezucker

 

Für die Blaubeersauce als Kuchentopping

250 g frische Blaubeeren, 50 g feiner Zucker

ca. 4 El Wasser, 1 Tl Pfeilwurzelmehl

 

Zubereitung:

Butter zerlassen und abkühlen lassen, Kekse grob zerteilen, in einen Beutel füllen, verschließen und mit einem Nudelholz hin und und her rollen, bis alle Keksstücke fein zerbröselt sind! (hier sind Kinder begeisterte Helfer!)

Butter und Keksmischung mit Zimt und Vanillezucker mischen und schön flach in eine ungefettete!!! Springform  (26 – 28 cm Durchmesser) drücken .

Backofen auf 150 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eier mit Zucker sehr schaumig schlagen, den Frischkäse portionsweise dazugeben und gut unterschlagen, ebenso den Zitronensaft.

Frischkäsemischung auf den Keksbröselboden füllen und auf der mittleren Schiene des Backofens ca. 1 Stunde backen.

Aus dem Ofen nehmen, Crème fraiche mit Vanillezucker mischen, auf dem Käsekuchen verstreichen und noch für ca. 10 Min. weiterbacken. Dann Kuchen auskühlen lassen.

 

Für die Blaubeersauce die gewaschenen Blaubeeren mit dem Zucker und Wasser in einem Topf einige Minuten weich kochen. Dann vom Herd nehmen. Pfeilwurzelmehl mit 1 El Wasser in einem Becher verrühren, zu den weichen Früchten geben und bei geringer Hitze so lange einrühren, bis die Sauce etwas eindickt und klar aussieht.

 

 

 

Zum Servieren die einzelnen Kuchenstücke mit Blaubeersauce beträufeln und genießen!!! Smile!!!

 

 

 

 

Und für kleine „Dreamchen“ zwischendurch

Brownies mit Walnüssen !

 

 

 

Zutaten

100 g Zartbitterschokolade, 125 g weiche Butter, 125 g Zucker

2 Eier, 100 g Mehl, 1/2 Tl Backpulver, 1 Prise Salz

1 Tl Vanillezucker, 150 g Walnusskerne

Kakaopulver zum Bestäuben

 

Zubereitung: Schokolade grob hacken und im heißen Wasserbad schmelzen. Butter und Zucker schaumig rühren, nach und nach die Eier und die flüssige Schokolade unterrühren..

Backofen auf Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Mehl und Backpulver mischen, 1 Prise Salz zugeben, sowie den Vanillezucker. Walnüsse hacken und alles zusammen unter die Schokomischung rühren.

Quadratische Backform (20 x 20 cm) einfetten. Teig einfüllen und ca. 30 Min. backen. Mit einem Holzstäbchen prüfen, ob der Teig fest ist.

Den fertig gebackenen Teig auf ein Kuchengitter stürzen und komplett abkühlen lassen. Mit Kakaopulver bestäuben und in ca. 4 x 4 cm große Stücke schneiden.

 

 

Ein Hit nicht nur für Amerika-Fans!

 

 

 

 Lecker-süffige Begleiter für alle diese Köstlichkeiten ist je nach Wunsch oder Vorliebe ein feiner „Café Crème“, ein „Café Mocha“ – eine Mischung aus Kaffee und heißer Schokolade, wie sie in den USA gerne getrunken wird oder „Café Americano“ – ein mit Wasser verlängerter Espresso!

 

 

 

 

Und? Breites Smile? War es nicht „great“ mal wieder einzutauchen in diese wunderbar leckeren, süßen, fluffigen Köstlichkeiten aus Amerika? Hatte einen ähnlichen Käääsekuchen nicht schon Mama immer gebacken? Ob sie doch mal heimlich über den großen Teich geschielt und geschnuppert hatte, um zu sehen, was es dort an Leckereien so gab? Ich sage nur: „Philadelphia-Torte“!!! Kann mich an so einige erinnern…

 

 

 

 

My dears, wäre es nicht lustig, ab und zu mal das frühere, jugendliche Ich einzuladen, um zu schauen, was aus dem heutigen, hoffentlich im Großen und Ganzen sich selbst treu gebliebenen, gereiften (inzwischen leicht barock angehauchten) Ich eigentlich so geworden ist? Kleiner Tipp fürs gute Gelingen: Macht es euch gemütlich, legt die alten Platten auf und lasst eure Erinnerungen einträchtig in einem süßen American Pie verschmelzen. Genießt euer Date auf genüßliche Weise, amüsiert euch köstlich, bleibt heiter und zuversichtlich und auch weiterhin euch und euren Träumen treu!

 

 

 

Für heute sweet greetings von meinem Vintage American Koffee Klatsch. (Diese hübsche Wortkombi Arm in Arm mit unserem einmaligen Wort „gemütlich“ ist auch im heutigen Big apple immer noch fest verankert)! Smile – and see you later!

 

Bye, bye, Miss American Pie….

eure Evelyn (die auch im reifen Alter hin und wieder leicht „crazy“ aufgelegt ist!)

 

 

 

 *(Dieser Post enthält Produktempfehlungen und damit unbezahlte und unbeauftragte Werbung.)

 

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