„Wird’s besser?

 Wird’s schlimmer?“

 Fragt man alljährlich.

 Seien wir ehrlich:

 Leben ist immer  –   lebensgefährlich!

Erich Kästner

 

 

 

 

Stell dir vor, es ist Silvester und keiner geht hin!

 

 

Unvorstellbar!!! Wird doch der Abschluss des Jahres seit alters her festlich, lustig lärmend und vergnüglich gefeiert. Mit lautem Getöse – früher die Peitschenknaller – heute mit Böllern und Raketen und großartigen, farbenfrohen Feuerwerken rund um den Globus wird traditionell das Neue Jahr begrüßt. Jubel, Trubel, Heiterkeit – wirklich around the world!!!

 

Mit romantischer Feuerzangenbowle und prickelndem, schäumenden Champagner steigt die Laune schnell den letzten Minuten des Jahres entgegen. Aus den lustigen Bleifiguren werden die neuen Lebensgeister mit Spannung gedeutet und fröhlich tanzen wir ins Neue Jahr hinein.

 

 

 

 

 

 

Mit dem fulminanten Auftakt wünschen wir uns und den Lieben, dass mancher Traum in Erfüllung gehen möge und natürlich der gesamten Menschheit Frieden, viel Glück und zu diesem so besonderen Jahreswechsel an erster Stelle sicherlich – wer hätte das je gedacht – eine baldige IMPFUNG gegen die Beklemmungen, Sorgen und Nöte, die das fiese Wort mit C mitgebracht hat. Damit der Wahnsinn des vergangenen Jahres endlich zum Wohle aller eingedämmt, die Fußfesseln abgestreift und eine erträgliche Normalität im Rahmen unserer gewohnten Freiheit wieder selbstverständlicher wird.

 

 

 

 

Dafür will ich gerne an diesem Silvesterabend die Füße noch mal still halten – auch wenn’s schwerfällt und der Katzenjammer groß ist – und statt lautem Gejuchze mit einem klitzekleinen Gläschen in der Hand einmal innehalten und überlegen, ob und wie die von mir Anfang des Jahres so hoffnungsvoll begrüßten, schönen und rundlichen „Nullen“ der Jahreszahl 2020 gefüllt werden konnten.

 

 

 

 

 

 

Einkuscheln und gemütlich machen wollte ich es mir in ihnen, um aus dem hektischen Karussell des schnöden Alltags auszusteigen – wenigstens ab und zu…

 

 

 

 

 

 

Ja… in den ersten Wochen des jungen Jahres sah alles auch noch hoffnungsvoll und erwartungsfreudig aus…

Ja… bis erschreckend, Angst einflößend und mit rasant ansteigender Geschwindigkeit unglaublich viele gemeingefährliche Tröpfchen um den Erdball sausten. Diese eigentümlich gespikten, unbekannten Unholde feuerten bösartig auf jeden, der sich ihnen in den Weg stellte und legten in null-komma-nix fast unser gesamtes, bisher gewohntes gesellschaftliches Leben lahm. Bis die meisten von uns begriffen, was das für die Menschheit bedeutet, war schon viel zu viel Unglück und Trauer durch diese Krankheit entstanden und jeder versuchte nur noch, sich so gut wie möglich zu schützen. Mit welchen Regeln für ein einigermaßen erträgliches, rücksichtsvolles Miteinander in Familie und Gesellschaft haben wir dann ja auch in zäher Einsicht gelernt.

 

 

 

 

 

 

Aber zurück zu meiner Absicht, die einladend runden Null-Ziffern zu füllen! War nun alles nur noch düster, erdrückend und lähmend mit dem großen Schatten der so bedrohlichen Krise im Nacken, die jede Hoffnung, viele kleinen und großen Wünsche und den einen und anderen sehnsüchtigen Traum zunichte gemacht hat?

 

 

 

 

Die erste lähmende Schockstarre taute mit der ansteigenden Sonne des Frühlings in kleinen Schritten auf. Zaghafte Versuche mich nicht nur als isolierten, bedauernswerten Teil einer Risikogruppe zu betrachten und die total eingeschränkten Kontakte peu à peu wieder aufzunehmen, einen Hauch von Lebensfreude zu verspüren, brachte das Osterfest mit. (Natürlich nicht nach den Regeln der gewohnten und gerne zelebrierten Kunst – nein, folgsam nach den mühsam gelernten, für uns alle als seltsam empfundenen neuen Vorschriften und Verhaltensregeln – den sog. AHA-Regeln!!!!)

 

Ob der Osterhase die auch schon gelernt hatte???? Trug er einen Mund-Nasen-Schutz, hatte er sich auch schön die Pfötchen gewaschen??? Gesehen wurde er ja von niemandem – die Sache mit dem Abstand hatte er also schon kapiert….

 

 

 

 

 

 

Endlich die Enkelkinder wieder live erleben zu dürfen und nicht nur per Video-Mattscheibe, mit der Familie ein leckeres Festmahl zubereiten und ein paar Stündchen gesellig zusammen sein  – welch ein herbeigesehntes Glück! Ein wenig Optimismus für die Zukunft erfüllte uns alle und ich genoss in vollen Zügen die Ausflüge, Wanderungen und Picknicks in der wunderschönen umgebenden, frühlingsfrischen Natur.

 

 

 

 

Ha! Endlich etwas Schönes und Beglückendes für die erste Null!

 

 


 

Der Frühsommerhimmel spannte sich im Juni über strahlend sonnenblaue Pfingsttage, die ich mit der großen Tochter und den Enkelsöhnen mit ausgiebigen Genussmomenten füllen konnte… Bunte Perlen, die das Leben bereit hält… immer … man muss nur die Augen aufmachen!

 

 

 

 

 

 

Und dann – die Rückkehr der Freude! Eine farbenfrohe Reise ins Münsterland zur Freundin und zum Geburtstagfeiern mit a l l e n Kindern und Enkelkindern!!!! Wer hätte das gedacht? In diesem völlig verrückten Jahr – diese großartige Überraschung – schöner hätte ich es mir nicht wünschen können! Glänzend bunte Tage im Münsterland und eine prachtvolle Geburtstagsfeier mit den Lieben. Das war eigentlich schon mein traumhaftes Feuerwerk in diesem Jahr! Merci euch allen… es war ein Fest!

 

 

 

 

 

Die Jahres-Nullen füllten sich zusehends mit Schönheit und Freude, Leichtigkeit und Lebenslust!

 

 

 

 

Ja… der Alltag war immer noch da, mit den Viren, den Sorgen und Ängsten – mit dem Verzicht auf viel Vertrautes und auf den großen Sommerurlaub, aber auch mit den kleinen, überraschenden Freuden und Möglichkeiten in dieser turbulenten Zeit.

 

 

 

 

 

 

Einfach mal Durchatmen, den Sommer genießen, mit der ansteckenden Fröhlichkeit der Enkelkinder die dunklen Gedanken verscheuchen, Sommerspaß daheim haben…

 

 

 

 

 

 

Der Sommer 2020 – ein Sommer in besonderer Zeit! Seine Geschenke annehmen, inspirierende Erinnerungen wie Souvenirs einsammeln, die kleinen Fluchten aus dem Alltag mit bereichernden Glücksmomenten festhalten… wer weiß schon, wat kütt!!!

 

 

 

 

Und natürlich die „Nullen“ füllen, damit sie wie ein großes, farbenprächtiges Bild für immer dieses außergewöhnliche, traumatische Jahr überstrahlen.

 

 

 

 

 

 

Im Spätsommer durfte ich überraschend noch einige wunderschöne, herrlich schimmernde Perlen auf meine Jahreskette auffädeln…

 

 

 

 

 

 

Wieder ein Ausflug mit der großen Tochter und den Enkelsöhnen! In entspannten Sommermomenten im August schenkte uns die willkommene Atempause impressionistische Farbtupfer fürs Erinnerungsalbum im nahegelegenen Allgäu und einen erfrischenden Abstecher in den Bregenzer Wald, der die Hundstage mit spritziger Abkühlung ertragen ließ.

 

 

 

 

 

 

Kreativ, herrlich bunt und heiter gestalteten sich am Ende des Sommers noch ein paar gemütliche Tage bei der Freundin im satt-grünen, spätsommerlichen Münsterland, die ein kurzweiliger Abstecher ins benachbarte Holland schon fast nach „richtigem“ Urlaub duften ließen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuhause schickte der nahende Herbst die ersten Vorboten aus, mit kürzer werdenden Tagen, aber auch mit hell und bunt schimmernden Stunden. Nach und nach kleidete sich die Natur in ihr warm-goldenes Kleid, das der strahlend azurblaue Himmel gut gelaunt zum Leuchten brachte. Jetzt noch schnell jede freie Minute nutzen, um Sonnenstrahlen, Wärme, Freude, Genuss und hin und wieder ein kleines freundlich-familiäres Miteinander einzusaugen, denn es dämmert schon… und in der zweiten „Null“ ist noch ein wenig Platz!

 

 

 

 

 

 

Der November – wie gewohnt – im trüb-grauen Gewand und mit dem nächsten Lockdown light im Gepäck… seufz… Ich will nicht mehr! Ich will eine Pause von den Zumutungen der Gegenwart!

 

 

 

 

 

Das interessiert aber weder die Viren noch das Schicksal, die sich offenbar zusammen getan haben, um uns vor Weihnachten noch einmal unerbittlich in die gemeinsame (einsame) Pflicht zu nehmen. Wieder zurück auf Anfang: Kontakte meiden, am besten in den eigenen vier Wänden bleiben, alle Regeln strengstens befolgen und natürlich überall stets hinter der Maske verborgen…

 

 

 

 

 

 

Da hilft nur eins – je dunkler es draußen wird, umso heller leuchten in diesem Jahr nicht nur die vier Kerzen am Adventskranz, sondern viele, viele – üppig verteilt – erwärmen strahlend mein gemütliches, vorweihnachtlich duftendes Zuhause. Mit ihrem zauberhaften Licht bringen sie die Farben meiner Jahres-Nullen zum Leuchten und mir wird ganz warm ums Herz, wenn ich sie dankbar betrachte.

 

 

 

 

 

 

Nach den „leicht gelockerten“, geschenkten Weihnachtstagen, die ein freudig-fröhliches Zusammensein mit einigen meiner Lieben erlaubten, begebe ich mich jetzt für eine Weile in den „Winterschlaf“.

 

 

 

 

 

 

Vorsätze und besondere Planungen fürs kommende Jahr werden hier nicht gemacht, denn 2020 mit meinen einst so hoffnungsvollen Ziffern hat uns allen ja mehr als deutlich gezeigt, dass wir zwar Pläne machen können, aber es besser ist, gar nicht so weit in die Zukunft schauen zu wollen, sondern lieber zu gucken, was jeder einzelne Tag mit sich bringt.

 

 

 

 

 

Meine Lieben Groß und Klein, lasst euch fest umarmen. Ich wünsche euch fürs Neue Jahr nur das Beste, bleibt fröhlich und hoffnungsvoll und vor allem gesund und denkt immer wieder mal daran:

 

„Freude ist die Gesundheit der Seele“

Aristoteles

 

 

 

 

 

Ich freue mich auf euch in 2021,

eure Evelyn

 

 

 

 

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