Zeit des ohnmächtigen Schweigens, Zeit der Erschütterung,  Zeit des Schattens auf der Seele – Krieg in der Ukraine, Krieg in Europa – Zeitenwende!

 

 

 

 

 

 

Wie soll man da noch Worte finden, die locker flockig von  den Nebensächlichkeiten unseres Alltags berichten? Vom Erwachen der Natur in diesen ersten sonnigen Frühlingstagen, von frischen, leuchtenden Farben der lang ersehnten Blüten und Blumen und vom strahlenden Blau des Himmels? 

 

 

 

 

 

 

Die täglich grauenhafter werdenden Bilder von Tod und Sterben haben bei mir zu entsetzter Erstarrung und lähmender Sprachlosigkeit geführt. Eine erdrückende Bleidecke legte sich alptraumhaft über jegliche Stimmung und über mein Weltverständnis. Wie erschreckend dünn ist die Kruste unserer Zivilisation!

 

 

 

 

 

 

Aber auf einmal blitzen sie wieder auf, die kleinen, viel zu oft unbeachteten Augenblicke, die die Stimmung zart farbig aufleuchten lassen – das unbeschwerte Lachen der Enkelkinder, die freundliche, hilfsbereite Geste der Tochter, das gemeinsame Sonntagsessen mit der Familie, der hübsche Blumenstrauss der Freundin – einfach so – ohne jeden Anlass! DANKE!

 

 

 

 

 

 

Was geht es mir gut! Dass mich das alles umgibt, ist ein Geschenk, jeden Tag – und ich bin unendlich dankbar dafür.

 

 

 

 

 

 

Und ist es nicht auch wichtig, sich hin und wieder kleine Auszeiten zu verschaffen, um für ein paar Stunden den grausamen Wahnsinn der Welt auszusperren?

 

 

 

 

 

 

Was hilft am besten beim Innehalten, um neue Kraft zu schöpfen? Mir immer wieder ausgiebiges Auftanken in der Natur und ein gutes Buch, das die Gedanken auf eine neue, unbekannte Reise mitnimmt.

 

 

 

 

 

 

Umso beglückender ist daher die Entdeckung des Schriftstellers Tom Saller, der mich mit seinem Buch „Ein neues Blau“ für einige Stunden auf magische Weise verzaubert hat. Er beschreibt die Geschichte einer jungen Frau, die ihren Weg als Porzellanmalerin der Königlichen Porzellanmanufaktur durch die Wirren des 20. Jahrhunderts  geht. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, muss sie aus Berlin fliehen. Erst 50 Jahre später, als alte Frau, offenbart sich ihre Geschichte – voller historischer Verweise auch auf die gesellschaftlichen Veränderungen der Zwanzigerjahre bis zur Machtübernahme der Nazis. Mit einer äußerst überraschenden Wendung zum Schluss erzählt Tom Saller spannend und facettenreich mit großen Gefühlen.

 

 

 

 

 

(Kleine Anmerkung: Ich hoffe, Tom Saller „verzeiht“ mir meine kecke Adaption seines Buchtitels für die Überschrift meines Textes!)

 

 

 

 

 

 

Zu meiner Freude kann ich hier noch zwei weitere seiner bisher erschienenen Bücher vorstellen, die mindestens genauso lesenswert sind, um mit ihnen für Stunden in andere Welten abzutauchen:

 

 

 

 

 

 

„Wenn Martha tanzt“ –  der Debütroman von Tom Saller! Eine Erzählung auf zwei Zeitebenen von einer magischen Kindheit in Pommern bis hin zu der wilden Zeit am Weimarer Bauhaus, die in eine große Karriere als Tanzpädagogin in New York mündet.

 

 

 

 

 

 

„Julius – oder die Schönheit des Spiels“ – eine Hommage angelehnt an Gottfried von Cramm, den legendären Tennisspieler, der sich auch in den düsteren Zeiten des NS-Regimes nicht verbiegen ließ und dem die Schönheit des Spiels stets wichtiger war als der Sieg!

 

 

 

 

 

 

Ungeduldig und mit großer Vorfreude warte ich auf einen neuen Roman von Tom Saller, für den ich in meinen Bücherregal jetzt schon einen Platz „first row“ freihalte!

 

 

 

 

 

 

Ja, meine Lieben, die Rückverbindung zur Natur und das Eintauchen in die Welt der Erzählungen und Geschichten, das ist es, was mich immer wieder tröstet und mir auch in untröstlicher Zeit kleine, unbeschwerte neue Anfänge schenkt.

 

 

 

 

 

 

Mein Geschenk für euch heute ist ein Gedicht von Detlev von Liliencron:

 

 

Märztag

 

Wolkenschatten fliehen über Felder,

Blau umdunstet stehen ferne Wälder.

 

Kraniche, die hoch die Luft durchpflügen,

Kommen schreiend an in Wanderzügen.

 

Lerchen steigen schon in lauten Schwärmen,

Überall ein erstes Frühlingslärmen.

 

Lustig flattern, Mädchen, deine Bänder,

        Kurzes Glück träumt durch die weiten Länder.      

 

  Kurzes Glück schwamm mit den Wolkenmassen,

Wollt‘ es halten, mußt‘ es schwimmen lassen.

 

 

 

 

 

 

Meine Lieben, euch allen wünsche ich Momente zum Aufatmen, kreative Kraft und Mut für die Bewältigung des Alltags verbunden mit Einfühlungsvermögen und Inspiration. Das sind auch gerade jetzt im Frühling die Gaben der Natur, die uns tief berühren, weil sie in ihrem Füllhorn immer wieder neue Hoffnung für uns bereithält.

 

 

 

 

 

Eure Evelyn 

 

(Dieser Post enthält Produktempfehlungen und damit unbezahlte und unbeauftragte Werbung.)

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